Rhone

Rhone
Rho|ne , die; -:
schweizerisch-französischer Fluss.

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Rhône
 
[roːn],
 
 1) Département in Frankreich, Region Rhône-Alpes, am Ostrand des Zentralmassivs bis zur Rhône, 3 249 km2, 1,57 Mio. Einwohner; Verwaltungssitz: Lyon.
 
 2) die, deutsch Rhone ['roːnə], Fluss in der Schweiz und in Frankreich, zweitlängster und wasserreichster Strom Frankreichs, 812 km lang (davon 264 km in der Schweiz), mit einem Einzugsgebiet von 99 000 km2 (8 000 km2 in der Schweiz). Die Rhône entsteht in etwa 1 800 m über dem Meeresspiegel aus dem Rhônegletscher. Sie durchfließt als Rotten das Goms, dann in meist reguliertem Lauf von Nordosten nach Südwesten auf einer Länge von 120 km das alpine Längstal des mittleren Wallis. Unterhalb von Martigny wendet sich der Fluss scharf nach Nordwesten, durchfließt bei Saint-Maurice die enge Porte du Rhône und erreicht, durch die Schwemmlandebene des von ihr zugeschütteten ehemaligen obersten Teils des Genfer Sees, westlich von Villeneuve (VD) den Genfer See. Das Ufergebiet ihres Deltas ist als Altwasserlandschaft nationales Naturdenkmal. Nach ihrem Austritt aus dem Genfer See fließt die Rhône nach Südwesten am Ostrand des Jura und durchbricht dessen südliche Ausläufer in mehreren Klusen. Durch die Talsperre von Génissiat wird der Fluss, der früher im Sommer hier versickerte, auf 23 km bis zur schweizerischen Grenze aufgestaut. Die Rhône biegt nun nach Nordwesten und trennt dabei den Jura von dem ihm vorgelagerten Plateau de Crémieu. Nach dem Eintritt in die Rhône-Saône-Senke oberhalb von Lyon spaltet sich die Rhône in mehrere Arme auf, biegt innerhalb der Stadt scharf in die von nun an beibehaltene Laufrichtung nach Süden (im Rhônegraben, Teil der Mittelmeer-Mjösen-Zone) um und nimmt die wasserreichere Saône auf.
 
Die Engtalstrecken, die sich in den Ausläufern des Zentralmassivs mit Weitungen abwechseln, werden mit dem Ausbau der Rhône seit 1934 zwischen Lyon und Arles durch Seitenkanäle umgangen; außerdem wurden zahlreiche Staustufen angelegt, verbunden mit Wasserkraftwerken; die größte Anlage befindet sich bei Donzère-Mondragon (314 MW); weitere wurden u. a. bei Valence (190 MW), Beauchastel (223 MW), Le Logis-Neuf (210 MW), Châteauneuf-sur-Rhône (285 MW), Sauveterre (169 MW) und Beaucaire (208 MW) errichtet. Außerdem sind an der Rhône die Kernkraftwerke Bugey (3 660 MW), Creys-Malville (1 200 MW), Saint-Alban (2 670 MW), Cruas (3 620 MW) und Tricastin (3 660 MW) in Betrieb. Für Bewässerungszwecke im Rhônedelta und im Languedoc werden Bewässerungskanäle von der Rhône abgezweigt.
 
Von Osten erhält die Rhône Nebenflüsse aus den Kalkalpen; u. a. die Isère und die Durance, die ursprünglich mit einem eigenen Delta in das Mittelmeer mündete. Von rechts aus dem Zentralmassiv münden Doux, Eyriceux, Ardèche, Cèze und Gard. Der breite Rhônegraben wird im Westen von Bruchstufen begrenzt, während im Osten weite Terrassenflächen sanft ansteigen. Auf den fruchtbaren Böden gedeihen Wein, Obst, Gemüse und Getreide. Südlich von Valence wird der mediterrane Klimaeinfluss vorherrschend.
 
Das Rhônedelta beginnt oberhalb von Arles; es unterliegt raschen Veränderungen, da die Rhône sich infolge starker Sedimentführung (20 Mio. m3 im Jahr) 10-15 m pro Jahr ins Meer vorschiebt und nach Westen verlagert. Früher teilte sich der Fluss in mehrere Arme auf, heute nur noch in Grand Rhône im Osten (85 % des Abflusses; Mündung bei Port-Saint-Louis-du-Rhône) und Petit Rhône (westlich von Les Saintes-Maries-de-la-Mer); zwischen beiden erstreckt sich die Camargue. Wegen der Versandung konnte sich an der Mündung lange kein größerer Hafen entwickeln, bis in jüngster Zeit der Hafen- und Industriekomplex Fos-sur-Mer angelegt wurde. Zwischen Lyon und Port-Saint-Louis-du-Rhône (beziehungsweise weiter bis Fos-sur-Mer) ist die Rhône auf einer Länge von 330 km für Schubeinheiten bis 5 000 t schiffbar. In dem als Palier d'Arles bezeichneten 56 km langen Flussabschnitt zwischen Beaucaire/Tarascon und dem Mittelmeer wird das Flussbett auf eine Mindesttiefe von 3,50 m ausgebaggert. Die wichtigste Verbindung zum Rhein verläuft über die Saône und den Rhein-Rhône-Kanal; die Saône vermittelt auch den Anschluss an das übrige französische Binnenwasserstraßennetz. Eine Verbindung mit Marseille besteht über den Kanal von Arles nach Bouc, über den Étang de Berre und den Canal du Rove (heute nur noch teilweise funktionsfähig).
 
 
J. Ritter: Le R. (Paris 1973);
 J.-M. Delettrez: Le R.: de Genève à la Méditerranée (Grenoble 1974).
 

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Rho|ne, die; -: schweizerisch-französischer Fluss.

Universal-Lexikon. 2012.

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